

Die Lüneburger Müslirösterei HEYHO geht einen radikalen Weg: Statt Mitarbeitende mit perfekten Lebensläufen sucht sie Menschen, die Brüche in ihrer Biografie haben – wie eine Suchtgeschichte, Langzeitarbeitslosigkeit oder eine Haftstrafe. „HEYHO röstet Müsli, um Menschen einzustellen – und nicht umgekehrt“, sagt Mitgründer Timm Duffner. Mit festen Strukturen, Vertrauen und einem starken Teamgeist schafft die Firma ein Arbeitsumfeld, das Halt gibt – und zeigt, dass soziale Verantwortung und wirtschaftlicher Erfolg kein Widerspruch sind. Das Unternehmen beliefert rund 3000 Lebensmittelläden und macht über eine Million Euro Umsatz im Jahr.
Wer beim Schweizer Investment-Fonds Arete Ethik Invest sein Geld anlegt, kann sicher sein, dass damit keine Menschenrechte verletzt oder Umweltsünden begangen werden. Marlene Waske und Michael Heumann beurteilen die Firmen, in die der Fonds das Kapital der Anleger*innen investiert – anhand eines hauseigenen Bewertungsmodells. „Wir haken aber nicht nur ab, sondern geben dem Unternehmen auch die Chance, uns zu zeigen, was ihm wichtig ist“, sagt Marlene Waske. Das Maschinen- und Fahrzeugbau-Unternehmen ‚Bucher Industries‘ wirbt mit seiner facettenreichen Nachhaltigkeitsstrategie. Nach einer vor-Ort-Prüfung entscheidet ein unabhängiges Ethik-Komitee, ob das Unternehmen weiter die Kriterien der Fondsgesellschaft erfüllt und in deren Portfolio bleiben darf. Wie wird ihr Urteil ausfallen?
Die kleine Gemeinde ‚Santa Rosa‘ liegt in einer Wüstenregion vor den Toren der peruanischen Hauptstadt Lima. Einen Anschluss an die städtische Wasserversorgung gibt es nicht, und so waren die rund 300 Familien mit vielen Kindern bislang auf teure Wasserlieferungen privater Anbieter angewiesen. Doch seit kurzem machen sie sich eine klimatische Besonderheit zunutze: Sechs Monate im Jahr herrscht in ihrer Gegend starker Nebel. Sie fangen die Tröpfchen aus der feuchten Luft ein – dank einer Erfindung namens ‚Cloudfisher‘ – Wolkenfischer. Monica Denomy von der deutschen Wasserstiftung hat in Santa Rosa zusammen mit einem lokalen Partner, der NGO ‚Aprodes‘, Dutzende dieser windfesten und effizienten Nebelwasser-Kollektoren errichten lassen. Sie versorgen über tausend Menschen mit Trinkwasser. „Ihr Leben wird einfacher, weil man sich nicht jeden Tag darum kümmern muss, ob ausreichend Wasser vorhanden ist.“ Und es ist kostenlos. Das macht die Menschen unabhängig von den Wucher-Preisen der kommerziellen Wasserlieferanten.
